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Eine Antwort auf diese "Globalisierung des Nationalismus", wie es der Schweizer Karikaturist Patrick Chappate nennt, findet man in Davos allenfalls in Ansätzen: Bloß nicht kollaborieren, bloß nicht den Populismus normalisieren, sagt Jan-Werner Müller, der in Princeton Politikwissenschaften lehrt. Das würde die Demokratie noch stärker gefährden.
Mehr Transparenz, mehr Verantwortung, noch mehr guten Journalismus fordert Mark Thomsen, CEO der New York Times. Aber auch er weiß: Den Kern der Trump-Wähler wird er damit nicht erreichen.
IWF-Chefin Christine Lagarde sieht im Kampf gegen die wachsende soziale und ökonomische Ungleichheit einen wichtigen Ansatz: Sie habe bereits 2013 in Davos vor den Folgen dieser Entwicklung gewarnt, sagtLagarde. Damals habe sie kaum Aufmerksamkeit bekommen. "Hoffentlich hören die Leute heute zu."
Wie sehr der Wahlsieg Trumps die Welt verändert hat, zeigt die Rede des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Er tritt in Davos nicht nur als Verteidiger der Globalisierung und des Freihandels auf, was nicht wirklich überrascht, sondern als auf Ausgleich bedachter, weltoffener Politiker. Xi Jinping wendet sich direkt an den nicht anwesenden künftigen US-Präsidenten: "Niemand wird als Sieger aus einem Handelskrieg hervorgehen. Wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, sollten wir uns nicht beschweren, anderen die Schuld geben oder weglaufen. Stattdessen sollten wir Hand in Hand gehen und uns der Herausforderung stellen."
Die Rede von Xi Jingping hat in Davos viel Aufmerksamkeit bekommen. China als Hort der Vernunft – vielleicht ist das die positive Nachricht, die vom diesjährigen Weltwirtschaftsforum ausgehen kann. Hoffentlich wird sie in Washington auch gehört.
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